Warum in der Ferne schweifen...
Ja, warum eigentlich? Die eigene Umgebung hält oftmals ebenso beeindruckende und entspannende Orte bereit wie ferne Ziele. Das haben viele Menschen für sich neu entdeckt – auch die Knolls. Der Urlaub zu Hause hat ihnen ihre Heimat nähergebracht und ein weiteres Paradies ermöglicht – das neue Badezimmer.
Das Fernweh wird ausgebremst
Für Familie Knoll gehören Urlaube zu den Jahreshöhepunkten. Besonders die fernen Ausflüge im Sommer. Zwei Flugstunden weg muss es dafür gehen. Mindestens. Sonst kommt kein Urlaubsfeeling auf – so die Annahme von Roland und Birgit Knoll. Da die Kinder aus dem Gröbsten raus sind, war zuletzt ein Mallorca-Trip außerhalb der Ferienzeit geplant. Abseits der Touristen-Hotspots, romantisch an einem einsamen Strand. Doch verschiedene Faktoren ließen das Fernweh von heute auf morgen ins Leere laufen. „Sie können sich bestimmt vorstellen, wie groß der Frust war. Das ganze Jahr fiebert man auf den Urlaub hin und dann klappt es nicht“, erzählt Birgit Knoll. Aber deshalb ist es nicht weniger unerfreulich“, ergänzt sie.
Mit dem Rad die Umgebung entdecken
Nach dem ersten Schock kam der Pragmatismus der beiden studierten Ingenieure. „Es war schnell klar, dass wir das Beste aus unserer freien Zeit machen wollten“, meint Roland Knoll. Sie schauten nach Tagestouren in der unmittelbaren Umgebung – jeden Tag ein anderes Ziel, am besten mit dem Rad, um in Bewegung zu bleiben. Und ja, um auch endlich mehr von der eigenen Heimat kennenzulernen. „Wir hatten natürlich immer wieder Menschen schwärmen gehört, die Zeit in unserer Gegend verbrachten“, so Herr Knoll. Also setzten sich die Knolls an das Tablet und bewegten sich auf einer Online-Karte virtuell durch ihre Gegend.
Der neue Urlaubsplan steht
Nach einem Abend hatten sie ihre Reiserouten für den zweiwöchigen Urlaub grob abgesteckt. Es ging sowohl zu herrlichen Wäldern mit kleinen versteckten Seen als auch zu überregional bekannten Dörfern, zu rustikalen Landgasthöfen und jungen Sterne-Köchen, auf Hügel mit wunderbarem Fernblick und zu dicht bewachsenen Flussauen. Das absolute Highlight der Knolls war aber ganz unspektakulär: ein Biergarten am Fluss im Nebenort. Fast jede Tour endete dort – allein oder gemeinsam mit Freunden, die in diesem Jahr auch zu Hause geblieben waren.
Die schönen Hotelbäder fehlen
Das einzige Manko an diesem Urlaub war das in die Jahre gekommene Bad der Knolls. Die Fliesen aus den frühen 1980er-Jahren waren vergilbt, die Armaturen mit einer unschönen Kalkpatina versehen. Besonders für Birgit hatten die schönen Hotelbäder jedoch einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf einen gelungenen Urlaub. Die edlen Duschen, die filigranen Abtrennungen aus Glas, große Fliesen in eleganten Farben. All das gab es eben nur im Urlaub – bisher zumindest.
Als das Thema bei einem abendlichen Ausklang im Biergarten aufkam, meinte eine Freundin: „Macht es doch jetzt – ihr habt bestimmt Geld gespart durch den ausgefallenen Mallorca-Urlaub.“ Und tatsächlich, die Reisekasse war in diesem Sommer deutlich voller als gewohnt.
Wie die Geschichte der Familie Knoll weitergeht, sehen wir im nächsten Beitrag...